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Das Geheimnis der Druiden - Verpackung   Das Geheimnis
  der Druiden

  House of Tales

  getestet von
  Thomas Lohmann
  www.rainbowtom.de
 
 
Böser Miraculix!

In den sattsam bekannten Asterix-Comics wurde am Schluss immer der harmlose Troubadix gefesselt und geknebelt, damit er endlich mal stille ist - das scheint aber ein Fehler gewesen zu sein. Denn wer "Das Geheimnis der Druiden" gespielt hat, der weiss: der eigentliche böse kommt aus einer ganz anderen Ecke: die Miraculixe. Die Entwickler von House of Tales sehen das jedenfalls so und kreierten ein klassisches Adventure dazu: auf zur Jagd!

Aber nicht in der Zeit, in der Druiden eher vermutet werden, beginnt das Spiel, sondern in der Gegenwart: seltsame Knochenfunde machen eurem Alter Ego, dem Scotland-Yard-Detektiv Brent Halligan das Leben schwer. Sowieso nicht einer der erfolgreichsten und beliebtesten Detektive, soll ausgerechnet er diese mysteriösen Funde aufklären. Hilfe vom Vorgesetzten oder Kollegen braucht er nicht erwarten - er darf ja nicht mal Ferngespräche von seinem Diensttelefon führen. Also lieber Verbündete und freundliche Helfer woanders suchen und natürlich auch finden: voilá, Melanie Turner betritt Pferdeschwanzwackelnd den Screen und hilft. Das ist in diesem Falle etwas besonderes, da zwischendurch auch diese Dame gesteuert werden muss. Ansonsten bevölkert noch diverses Volk den Monitor, von denen die meisten sogar etwas zu sagen haben - wenn man es ihnen entlocken kann. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Irgendwann gibts eine nette Zeitreise in die Vergangenheit, um das Übel an der Wurzel zu bekämpfen. Und ganz zum Schluss noch ein letzter, hübscher Mord...

Wie es sich für ein klassisches Adventure gehört, lebt dieses Spiel von seinen Rätseln. Bei denen müssen sich die Entwickler nicht so ganz einig gewesen sein, wie sie diese aufbauen sollen - so ist dann für alle was dabei: von recht einfachen Puzzles, deren Lösung einem geradezu ins Auge springt bis hin zu bockschweren Teilen, die nur dann logisch zu erfassen sind, wenn vorher wirklich nichts im Spiel übersehen wurde. Da aber das nur die wenigsten schaffen, gibt es öfters Frustsituationen, in denen einem partout die Lösung nicht einfallen will - die verschiedenen Diskussionsforen im Web sind voll von verzweifelten Fragen. Manchmal sind die Teile leider nicht nur einfach schwer, sondern auch etwas an den Haaren herbeigezogen und wirken ein wenig künstlich konstruiert, um wohl die Spielzeit noch zu verlängern, so ziemlich am Anfang des Spiels: welche von den zahlreichen, eingestaubten Flaschen ist denn nun die richtige... alle werden hübsch saubergemacht, dann warten, bis einer der NPCs das Teil greift und danach mit Fingerabdruckspulver herausfinden, welche es war. Jau - aber den ersten Teil hätte man sich sparen können, auf staubigen Flaschen bleiben die Fingerabdrücke auch so. Das Rätseldesign wirkt ein wenig gekünstelt und von allen Seiten herangeklaubt - aber dieses Spiel ist das erste Adventure von House of Tales, da wollen wir das mal nicht so eng sehen. Und eigentlich sind wir ja für jedes klassische Adventure dankbar, das noch das Licht der Welt entblickt und nicht völlig danebengeraten ist.

Und weils so klassisch ist, kommt natürlich auch die klassische Steuerung zum tragen: click'n'point bis zum abklicken. Lässig hingelümmelt ist alles mit der Maus zu erledigen: Richtung, Gesprächsaktivierung und das Inventar vollstopfen. Die Locations bestehen dabei meistens aus verschiedenen Screens, so das es sich als erstes empfiehlt immer mal nachzuschauen, ob es vielleicht noch irgendwohin weitergeht - je nach möglicher Aktion verändert der Cursor sein Aussehen. Also eine hübsche, leichte Bedienung.

Ausgenommen davon wurde leider die Gesprächsführung - die ist ziemlich verunglückt. Weniger die Synchronsprecher und der Inhalt - da lohnt es sich, sehr genau zuzuhören. Das multiple-choice-Verfahren kann einen an den Rand des Wahnsinns treiben: ist ein Gesprächszweig beendet und sollen natürlich auch noch die anderen Möglichkeiten überprüft werden, bleibt nur, nochmal ganz von vorne anzufangen und sich durch das Gespräch durchzuarbeiten, bis eine neue Möglichkeit auftaucht. Der Frust dabei führt dann schnell dazu, das einige Möglichkeiten nicht mehr angesprochen werden - und genau die können fehlen vielleicht später für die Lösung eines anderen Rätsels.

Ungewöhnlich, aber recht herausfordernd für ein Adventure: hier und da kann auch der Löffel abgegeben werden, also sollte doch ab und an mal gespeichert werden. Das Spiel lädt immer automatisch an den letzten Spielstand.

Tja, aber jetzt - eigentlich hatte ich ja gedacht, das zu Grafik in 2D-Adventures nicht mehr viel gesagt werden muss, die ist schön und fertig. Nö. Die hier ist irgendwie gar nicht schön... die höchstmögliche Einstellung von 640x480 Pixeln ist ja irgendwie Standard - ganz so klassisch hätte das Spiel dann vielleicht gar nicht werden müssen. In den Optionen herrscht gähnende Leere - gerade mal zwischen beste Performance und bestes Aussehen kann man wählen, das wars. Und das beste Aussehen, das bringts leider nicht so richtig: die gerenderten Hintergründe wirken etwas lieblos hingeklatscht und irgendwie matt. Hier und da wackelt oder bewegt sich was, das ist schon wieder nett, kann aber auch nicht so richtig helfen. Und noch schlimmer sind die 3D-Figuren: die wirken einfach nur pixelig, eckig, wenig detailliert, latschen ziemlich hölzern in der Gegend herum und haben nur recht wenige, sich also dauernd wiederholende Gesten drauf. Von einer Mimik wollen wir hier mal nicht weiter reden. Und die schnellsten sind sie auch nicht - vor jeder Ecke wird abgebremst und vorsichtig herumgeschlichen... die Entwickler sind darauf stolz, weil das doch dem natürlichen Leben entspricht. Toll. Die Zwischensequenzen sind leider äusserst pixelig und gar nicht schön geraten. Mit einigen Grafikkarten muss es wohl Schwierigkeiten geben - davon habe ich nichts bemerkt. Eine grosse Anzahl anderer Spieler hat sich über schwierige Installationen geärgert, wie in div. Foren nachzulesen war - und für den Tester brachte das Spiel noch eine ganz besondere Herausforderung: nach jedem Screenshot stürzte es unwiederruflich ab. Nett war das nicht.

Tja - seit Jahren wird darüber nachgedacht, ob das Adventure nicht tot ist - und immer zuckt vor dem finalen Begräbnis der Leichnam noch einmal und entfacht die Diskussion aufs neue. Waren es zuletzt eher funbetonte Sachen wie Stupid Invaders, die den klassischen Adventure-Fan nicht unbedingt begeistern konnten, ist dieses Spiel auch nicht unbedingt eine gewaltige Nährinfusion: für Anfänger zu schwierig, für "alte Hasen" wahrscheinlich zu hässlich in der Grafik - aber wenn House of Tales seine Hausaufgaben macht und versucht, aus den Fehlern zu lernen - das nächste könnte dann ja vielleicht endlich mal wieder richtig gut werden!
 

Grafik:
Leider zum davonlaufen... dabei kann 2D-Grafik so schön aussehen, wie Myst und Riven gezeigt haben. Dafür hätte ich dann auch noch eine dritte oder vierte CD in Kauf genommen. Aber das hier ist kein Aushängeschild für dieses Genre.

 
Sound:
Der ist sehr nett! Weniger Musik und Hintergrundgeräusche, die sind einfach nur unauffällig, aber die Sprachausgabe ist gut gemacht, die Sprecher verstehen was von ihrem Job und haben sich deutlich Mühe gegeben. Sogar mit Dolby Surround!

 
Steuerung:
Klassische Maussteuerung - einfach und gut.

 
Unterhaltung:
Angekündigt waren eingebaute Scherze wie Seitenhiebe auf Bürokraten und ähnliches - das muss irgendwo auf der Strecke geblieben sein. Die Unterhaltung steckt in der...

 
... Herausforderung:
Und die ist ziemlich hoch. Manchmal etwas frustend, aber insgesamt doch endlich mal wieder überhaupt eine.

 
Spieltiefe:
Hmmm, so ganz konnte ich mich ja nicht mit den Spielfiguren identifizieren, aber als dummer Scotland-Yard-Agent kommt man sich durchaus vor. Und je länger, umso herausfordernder wird es.

 
Spannung:
Hauptsächlich bei den Rätseln - was habe ich denn noch nicht ausprobiert?

 
Spielmodi:
nur Einzelspieler

 
Vergleich:
Mich erinnert es ein wenig an Sanitarium oder Discworld Noir - die sonst gerne herbeigezogenen Titel Baphomets Fluch oder Gabriels Knight habe ich nie gespielt, also enthalte ich mich da mal eines Kommentars.
 

 

S P E C S   &   T E C S

TITEL:
Das Geheimnis der Druiden
www.geheimnisderdruiden.de

PRODUZENT:
House of Tales
www.house-of-tales.com

AUSGABE:
offizielle Presseversion

KATEGORIE:
Adventure

LERNPHASE:
kurz

SCHWIERIGKEITSGRAD:
schwierig

3D-SUPPORT:
-

MULTIPLAYER:
nein

SPRACHAUSGABE:
komplett deutsch

ZENSIERT:
nein

USK-FREIGABE:
ab 12 Jahren

SYSTEMANFORDERUNGEN:
Minimum: Pentium 200, 32MB RAM, 2 MB GraKa (alle gängigen 3D-Karten sollen unterstützt werden), 16bit-Soundkarte, ca. 150MB freier Festplattenspeicher, Windows 95/98/Me/2000, DirectX 8.0 (7.0 funzt auch). Empfohlen wird schon eine etwas schnellere CPU, so ab PII400. Getestet auf: PIII900, 256MB RAM, GeForce2MX 32MB, DirectX8.0a, WindowsMe

Wertung: 2-
 
      Der grosse Wurf zur
      Rettung des Genres
      war das nun wirklich
      nicht - der Leichnam
      zuckte nur mal wie-
      der. Aber dafür,
      dass es das erste
      klassische Adven-
      ture seit längerer
      Zeit ist und im
      Großen und Ganzen
      zu gebrauchen ist,
      will ich mal zu Gute
      halten, dass die
      Entwickler beim
      nächsten die Fehler
      beseitigen. Solange
      kann man hiermit
      durchaus seine Ge-
      hirnzellen beschäf-
      tigen. Für Anfänger
      aber eindeutig zu
      schwierig.
 
 
 
      Ein gutes, altes,
      klassisches Adven-
      ture mit ordentlich
      Rätseln, Puzzles und
      Aufgaben, ohne
      schenkelklopfenden
      Humor. Das wär
      doch mal wieder
      was...
 
 
 
      ... wenn nicht eine
      hässliche Grafik,
      teilweise zu schwie-
      rige Rätsel und
      einige kleine Bugs
      das Ganze runter-
      ziehen würden.
 
 

 
Screenshot 1 Wirklich da lang?

Screenshot 2 Hafen mit Inventar

Screenshot 3 Wie soll man in dem
Durcheinander die
Lösung finden...

Screenshot 4 Hübsches Gerät

Screenshot 5 Im Spiel saß da
jemand im Rollstuhl

Screenshot 6 Sehr aufgeräumt!

Screenshot 7 Ein Labyrinth darf
auch nicht fehlen

Screenshot 8 Kein Ort für
Damen

Screenshot 9 Lord Sinclair neigt
nicht gerade zum
Understatement

Screenshot 10 Tja - sie wird wohl
dran glauben müssen

Screenshot 11 Ein Rätsel

Screenshot 12 Der obligatorische
Friedhof

Screenshot 13 Rein ins Museum

Screenshot 14 Uups!

Screenshot 15 Die typische
Beamtin

Screenshot 16 So hatten wir uns
auch ein Polizeilabor
vorgestellt

Screenshot 17 Lecker!

Screenshot 18 Einmal dumm
rumgestanden

Screenshot 19 Was will uns
dieser Herr sagen?

Screenshot 20 Fast geschafft