MDK 2
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  MDK 2 - Verpackung   MDK 2

  Interplay / BioWare Corp.

  getestet von
  Thomas Lohmann
  www.rainbowtom.de
 
 
Eine kleine Einleitung aus dem Handbuch:

"Kurt Hectic hatte nie ein Held sein wollen. Er war mit seinem Leben zufrieden und wollte seine Tage in friedlicher Anonymität geniessen. Doch das Schicksal hielt für unseren Freund noch einige Überraschungen bereit. Kurt war ein loyaler Angestellter und die Arbeit für das exzentrische Genie Doktor Fluke Hawkins verlangte gelegentlich Außergewöhnliches zu vollbringen. Der völlig überraschte Kurt wurde schließlich aufgerufen, seine geliebte Erde zu verlassen, was ihm den ungewöhnlichen Titel des ersten Hausmeisters im Weltraum einbrachte.

Doktor Hawkins hatte lange Zeit unter dem Hohn und Gespött der anderen Wissenschaftler leiden müssen. Sie kritisierten seine ausgefallenen Ideen und hielten seine Methoden für bestenfalls fragwürdig. Mit der Zeit war Hawkins es leid, sich das Gerede der Spötter anzuhören und mit dem Wunsch, endlich ungestört arbeiten zu können, floh er ins selbst gewählte Exil. Sein Schiff, die "Jim Dandy" wurde ohne großes Aufsehen gestartet, und er schwor, nicht auf die Erde zurückzukehren, bevor sein guter Ruf nicht wieder hergestellt war. Wochen wurden zu Monaten und Monate wurden langsam zu Jahren.

Die größte Erfindung, die der Doktor in seinem Exil machte, war Max, der sechsbeinige Hund. Hawkins erster erfolgreicher Versuch, eine künstliche Intelligenz zu schaffen. "Erfolgreich" bedeutete, dass Max niemals versucht hatte, den Doktor zu töten und auch keinerlei Neigungen entwickelte, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Als ein perfekter Assistent hielt er den Doktor immer auf dem Boden der Tatsachen und erfüllte im wesentlichen die gleiche Funktion wie der Sicherungsbolzen an einem Sturmgewehr. Er war begierig, dem Doktor zu gefallen und gewöhnte sich schnell an jede Aufgabe, wobei sein sanftes Gemüt in einem ungewöhnlichen Gleichgewicht mit seiner Vorbliebe für Feuerkraft stand.

Die Chance für Doktor Hawkins, sein wahres Genie zu beweisen, kam weitaus früher als erwartet. Aliens aus einer fremden Dimension griffen die Erde an. Sie kamen auf Energieströmen und landeten riesige "Minenraupen" (Minecrawler), die alles zerstörten, was ihnen in den Weg kam. Die Streitkräfte der Erde standen dem Angriff vollkommen hilflos gegenüber.

Die Zerstörung der Erde vor Augen, war der Crew der Jim Dandy klar, dass sie handeln musste. Kurt wurde in die radikalste Erfindung des Doktors gesteckt: den "Coil Suit", einen ungetesteten, gepanzerten HiTech-Kampfanzug. Zusätzlich zu diesem Anzug erhielt er noch ein Maschinengewehr und ein integriertes Zielfernrohr, mit dem er auch weit entfernte Ziele anvisieren konnte. Kurt sprang mit seinem ungewöhnlichen neuartigen Fallschirm aus dem Schiff und musste versuchen, sich zum Piloten jedes einzelnen Minecrawlers vorzukämpfen, um die mächtigen Maschinen ausser Gefecht zu setzen. Er begab sich nur widerwillig auf diese Mission, aber er hatte keine andere Wahl. Er war die letzte Hoffnung, die der Erde noch geblieben war.

Kurt kämpfte sich tapfer durch die Verteidigungsreihen der Aliens. ER drang in das Herz jedes einzelnen Minecrawlers vor und besiegte mit wilder Entschlossenheit Pilot für Pilot. Schließlich forderte er den diabolischen Anführer der Aliens heraus, eine groteske sadistische Kreatur namens Gunter Glut. Mit Hilfe von Max und der Erfindungen des Doktors, gelang es kurt schließlich, den außerirdischen Schurken in einem dramatischen Kampf zu besiegen. Als ihr Anführer fiel, brach die Invasion zusammen und die Aliens zogen sich mit eingekniffenem Schwanz zurück. Die Erde war verwüstet, geplündert, in Schutt und Asche gelegt, aber nicht besiegt. Nein, nicht besiegt.

Jetzt, da die Aliens zurückgeschlagen und die Ordnung wiederhergestellt ist, können unsere Helden zu ihrem freidlichen Alltag zurückkehren. Oder vielleicht auch nicht? Diese Frage kann nur die Zeit beantworten.

Und die Zeit ist ja wohl vorbei... nachdem MDK vor einigen Jahren wirtschaftlich gesehen wohl eher ein völliger Flop war (begeisterte Kritiken, aber trotzdem lag es wie Blei in den Regalen...), erscheint der Nachfolger und somit muss der arme Kurt wieder ran: diesmal heisst der Ober-Bösewicht der Aliens Bizzy Balooba und steht seinem Vorgänger aus dem ersten Teil wohl in nichts nach. Das System ist das gleiche geblieben: abwechselnd wird Kurt, der Hund Max oder Doc Hawkins himself durch beeindruckende, fast völlig lineare Levels gesteuert, bis der Endgegner auftaucht. Je nachdem, welche Figur man gerade spielt, unterscheidet sich die Vorgehensweise doch recht heftig: während Max dank seiner sechs Pfoten - von denen er ja nur zwei zum laufen braucht - mit vier Waffen gleichzeitig herumballert und damit auch den Zweitnamen Rambo verdient hätte (einfach drauf und durch - was anderes gibt es da nicht!), empfiehlt es sich bei Kurt vorsichtiger durch die Gegend zu schleichen und dank seines Scharfschützenhelms (Sniper-Modus) die Gegner bereits aus weiter Entfernung unschädlich zu machen. Desweiteren hat der Ex-Hausmeister jede Menge zusätzliche Ausrüstung (die natürlich erst mal gefunden werden möchte): dabei sind so skurile Sachen wie eine selbstaufblasende Gummipuppe, die das Feuer der Aliens auf sich zieht (weil sie dann so schön laut klingelt und hektisch in der Gegend herumhüpft...). Diverse Run-and-Jump-Einlagen - durchaus unter Zeitdruck - erleichtern das Ganze nicht unbedingt. Die schönste Erfindung ist aber der eingebaute Fallschirm, der ihn sanft nach unten schweben lässt oder - über einen der zahlreich vorhandenen Ventilatoren - sogar nach oben trägt. Max kann auch mit Hilfe eines kleinen Düsenrucksacks fliegen, jedoch geht ihm zu gerne zu schnell der Treibstoff aus... und die nächste Tankstelle ist nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe. Das erfordert dann ziemlich viel Geschick im Umgang mit der Steuerung...

Der gute Doc schliesslich ist für den Adventure-Teil zuständig. Zwar muss er sich auch angreifender Aliens erwehren, hat aber eine hervorragende Abwehrwaffe: radioaktive Toast - oder bei schwierigeren Fällen auch schon mal eine Abart von Molotov-Cocktails. Dafür hat er völlig bizarre Aufgaben zu lösen, bei denen es nicht unbedingt reicht, nur um eine Ecke zu denken: mindestens drei bis vier Ecken sind es schon. Wer ahnt denn schon, das ein zufällig herumstehendes Goldfischglas einen hervorragenden Weltraumhelm abgibt? Natürlich erst, nachdem der Fisch freigelassen wurde und man diesen in einer Zwischensequenz durch verwinkelte Wasserröhren mit hübschen Minen und noch hübscheren Raubfischen steuern muss!

Ein völlig bizarres Action-Adventure also. Die verschiedenen Teile halten sich recht gut die Waage, so das sowohl die Anhänger wilden Herumballerns als auch die Fans schwieriger Denkaufgaben bestens bedient sind. Allerdings hat das Ganze den Nachteil, dass beide Teile sauschwer sind: wer nicht gerade auf beiden Gebieten recht fit ist, hat hier eine echte Herausforderung. Unsere Helden sind zwar recht gut ausgerüstet, aber die Feinde zahlreich und mindestens genauso gut bewaffnet. Und diese Denksportaufgaben...

Die Grafik beruht auf der Unreal-Engine (wenn ich das richtig im Kopf habe!) und kann sich mehr als sehen lassen - sie ist richtig schön! Die Texturen für die Raumwände sind zwar insgesamt etwas einfallslos bzw. sie wiederholen sich zu oft, aber die Gegenstände, die sich dort herumbewegen sind hervorragend gemacht. Allerdings sollte ihr Compi wirklich die empfohlene Hardware (Pentium II 300, 32 MB RAM, NVidia-Grafikkarten ab TNT aufwärts, 3dfx-Karten ab Voodoo II aufwärts, Banshee- oder GeForce-Karten mit min. 8 MB, besser 16 MB) besitzen, sonst ist das alles nicht mehr so toll und sie verbringen mehr Zeit mit Laden als mit Spielen. Wobei das Laden eine wahre Freude ist: mit einem hübschen Comic-Cover wird dabei bereits der nächste Ober-Fiesling angekündigt.

Der Sound ist nett, aber nicht umwerfend. Nix besonderes, guter Standard. Die Steuerung ist dafür beeindruckend unkompliziert: Maus und einige Tasten reichen aus. Die sind auch noch sinnvoll angeordnet, so das spätestens nach der kleinen Einführung dabei keine Probleme mehr auftauchen.

Das Spiel lebt komplett von seinen abgedrehten Ideen (hatte ich nicht schon mal irgendwann bei einem anderen Spiel erwähnt, das man sich solche Aufgaben nur dank der Hilfe bewusstseinserweiternder Substanzen ausdenken kann? Die Entwickler dieses Spiels müssen darin gebadet haben...): die drei unterschiedlichen Charaktere mit ihren verschiedenen Vorgehensweisen, die seltsamen Adventure-Herausforderungen und auch der absolut abgedrehte Charme der Aliens machen MDK 2 zu einem aussergewöhnlichen Spiel. Völlig einzigartig: bevor der gute Kurt an einer Stelle im Spiel weiterkommt, muss er den begeistert johlenden Aliens etwas vortanzen! An anderer Stelle beobachten diese seltsamen Monster eine Jump-Einlage von Max und quittieren jeden gelungenen Sprung mit einer La-óla-Welle - oder eben mit lautem "Buh", wenn's danebenging.

Wie man ja unschwer erkennt: unter anderm nimmt dieses Spiel das ganze Genre ordentlich auf die Schippe. Ein wenig muss man schon darüber lachen können: für verbissene und humorlose Denker, die strategisch und ohne Humor an die Aufgaben herangehen, ist das überhaupt nichts. Aliens auf dem Klo sieht man schliesslich nicht alle Tage - und dass der Doc erst dann weiterkommt, nachdem er auch mal seine Blähungen abgelassen hat... Sehr hübsch auch die kleinen Zwischenaufgaben, bevor man das nächste Level starten kann. Nicht aufregend, aber witzig.

Wertung: 2+
 
      Abgedrehte Heraus-
      forderung für Spieler
      mit viel Sinn für
      Humor, Action und
      Rätsel - und die das
      alles auch bereits
      etwas beherrschen.
      Ausgesprochene
      Anfänger werden
      Schwierigkeiten
      haben.
 
 

  • hübsche Grafik
  • gelungene und
    einfache
    Steuerung
  • völlig abgedrehte
    Rätsel, Aufgaben,
    Gegner
  • abwechslungs-
    reiche Charaktere
  • bizarrer Humor
  • nie Langeweile
    durch hübschen
    Genre-Mix
 

  • nichts für
    Anfänger
  • Sound bestensfalls
    durchschnittlich
  • teilweise un-
    passende Puzzles
  • Insgesamt zu
    wenig Level
 

 
Screenshot 1 So fliegts
sich leichter

Screenshot 2 Max auf der Suche

Screenshot 3 Der Doc beim
Amüsement

Screenshot 4 Und wie rasiert
man sich jezt?

Screenshot 5 Oops...

Screenshot 6 einer der
Oberfieslinge

Screenshot 7 Was macht das
Alien auf dem Klo?

Screenshot 8 schon eine
hübsche Grafik

Screenshot 9 Das Raumschiff,
die "Jim Dandy"

Screenshot 10 "...durch diese hohle
Gasse müssen sie
kommen..."

Screenshot 11 Richtig, da
kommen sie

Screenshot 12 mit ordentlich
Jump-and-Run

Screenshot 13 Aliens beim
Tanzunterricht

Screenshot 14 der Scharf-
schützenmodus

Screenshot 15 Ladevorgang
mit Comic...