Outcast
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12. Dezember 1999

 
 
 
    Outcast

  Appeal / Infogrames

  getestet von
  Mario Müller
 

Fremde Welten

Im Jahr 2007 startet die amerikanische Regierung eine Raumsonde, die die Existenz eines Paralleluniversums beweisen soll. Kurz nach der Landung beschädigt eine intelligente Lebensform die Sonde und verursacht so einen gewaltigen Energierückstoß auf der Erde, der ein ständig wachsendes Schwarzes Loch auf der Erde entstehen lässt. Cutter Slade, Commander der US-Navy soll 3 Wissenschaftler in die unerforschte Welt Adelpha begleite. Das Schicksal der Erde liegt in seinen Händen...

Natürlich läuft etwas schief. Cutter kommt getrennt von den Wissenschaftlern auf Adelpha an und muss sich auf die Suche nach Ihnen machen. Außerdem wird er von den Einwohnern Adelphas - den Talanern - gebeten für sie nach 5 sogenannten 'Mons' zu suchen, die über die verschiedenen Kontinente verteilt sind. Im Gegenzug sind diese Cutter bei der Erfüllung seines Auftrages behilflich.
 

Die Simulation einer Welt

Man startet in einer winterlichen Region und bekommt zuerst einmal Gelegenheit die Steuerung zu erlernen und die Talaner über ihre Welt gründlichst auszufragen. Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um mich mit der an sich gut durchdachten Maus-Tastatur-Steuerung anzufreunden. Auch die ausufernden Dialoge mit den Bewohnern dieser Region, in welchen man riesige Mengen an Informationen erhält, wirken auf einen Einsteiger nicht gerade motivierend. Es dauert aber nicht lange und Cutter tritt seine Reise in die erste große Region an. Spätestens hier offenbart Outcast seine herausragende Eigenschaft, die es von allen bisher erschienenen Computerspielen deutlich abhebt: Die nahezu perfekte Simulation einer Welt. Alle Einwohner Adelphas führen Ihr eigenes Leben, gehen ihrer Arbeit auf den Rizi-Feldern nach oder schlendern einfach durch das Dorf. Wenn Cutter eine bestimmte Person sucht kann er einfach einen beliebigen Talaner fragen und erhält eine Richtungsangabe in welcher er fündig werden sollte.
 

Perfekte künstliche Intelligenz

Leider sind nicht alle Lebewesen auf Adelpha Cutter gegenüber freundlich gestimmt. Faé-Rhân, ein machthungriger Diktator, der die Herrschaft übernommen hat, hat überall seine Krieger postiert. Diese kämpfen mit einer herausragenden Künstlichen Intelligenz und stürmen nicht einfach wild um sich schießend auf Cutter zu. Meistens verschanzen sie sich hinter Felsen oder sie laufen davon und holen Verstärkung.

Obwohl ich kein großer Fan von Action-Einlagen bin, haben mir gerade diese wirklich Spaß gemacht. Fühlt man sich anfangs den Soldaten noch deutlich unterlegen, lernt man schnell Ihren Geschossen mit gut getimten Seitwärtsschritten auszuweichen und sich mit verschiedenen Taktiken einen Vorteil zu verschaffen. Nebenbei darf sich Cutter auch noch mit diversem Ungeziefer, Raubtieren und zwei gigantischen Kreaturen herumschlagen, die es auf ihn abgesehen haben.
 

Richtungsweisend im Abenteuer-Genre

Ein großer Schwerpunkt des Spiels liegt aber auf dem Rätsel-Part. Neben einem Haupt-Plot, der durchgespielt werden muss, um das Spiel zu beenden, gibt es eine Fülle von Nebenquests - meistens in Form von kleineren Aufträgen der Talaner. Man muss diese zwar nicht erfüllen, aber neben einem besseren Ruf, erhält Cutter meistens auch eine ordentliche Belohnung in Form von diversen Utensilien oder Zorkins. Letzeres ist die Bezeichnung für die talanische Währung, welche sich bei den zahlreichen Straßenhändlern in neue Waffen, Muniton oder andere Gegenstände investieren lässt. Eine günstigere Lösung für die Munitionsbeschaffung ist das Aufsammeln von Rohstoffen, die sich überall auf ganz Adelpha finden lassen. Bringt Cutter eine ausreichende Menge davon zu einem sogenannten Fühler, stellt dieser die entsprechende Munition für Cutter her. Sollte man trotz ausreichender Bewaffnung mal ein paar Blessuren davontragen hilft die Verwendung eines Medikits oder der Besuch bei einem Shamaz weiter. Diese Heiler sind in jeder Region zu finden und stellen Cutters Gesundheit kostenfrei wieder her.

Wer sich die langen Wege durch die 5 Welten etwas verkürzen möchte, kann sich mit Teleportern behilflich sein, deren Zielmarke man an jedem beliebigen Ort ablegen kann. So kann man sich per Knopfdruck blitzschnell aus besonders brenzligen Situationen entfernen und oft zu besuchende Orte viel einfacher ansteuern.
 

Heute schon gelacht?

Bei Cutters Reise durch die verschiedenen Welten kommt auch der Humor nicht zu kurz! Der Protagonist hat immer einen flotten Spruch parat und macht sich stellenweise auch mal über die Talaner lustig. Das macht die zahlreichen Dialoge, die Cutter übrigens über eine Themenliste beeinflussen kann, unterhaltsam und nicht wie bei manchem anderen Adventure zum Einschlafen langweilig. Eine bessere Wahl, als die markante Stimme von Bruce Willis' deutscher Synchronstimme Manfred Lehmann, der Cutters Part spricht, hätte man dabei wohl kaum treffen können. Auch alle anderen Charaktere sind hervorragend synchronisiert.

Ab und zu darf man sich an kinoreifen Zwischensequenzen erfreuen, die im Gegensatz zum fulminanten Render-Intro mit der Spiel-Engine erstellt wurden. Die Story hält einige überraschende Wendungen bereit und ist fesselnd bis zum Schluss. Der brillante Soundtrack des Moskauer Symphonie-Orchesters, der sich sogar der jeweiligen Spielsituation anpasst, trägt das Übrige zur fantastischen Atmosphäre dieses Spiels bei.
 

Hardware-Koller

Neben allem Jubel, gibt es bei Outcast leider auch negative Punkte zu erwähnen. An erster Stelle stehen hier die hohen Hardware-Anforderungen. Das Hauptproblem liegt darin, dass die Voxel-Grafik des Spiels keine 3D-Beschleuniger-Karten unterstützt. Es ist also Prozessorkraft und Arbeitsspeicher gefragt. Ich kann nur für mich sprechen. Auf meinem Pentium II 350 mit 64 MB RAM lief Outcast mit der höchsten Auflösung (512*384) und allen Details annehmbar schnell. Sollte es allzu sehr ruckeln lassen sich zahlreiche Einstellungen vornehmen, die den Spielablauf beschleunigen, aber eben auch die Qualität der Darstellung vermindern.

Zum Zweiten gilt es die Bugs zu erwähnen, die auftreten können. Der non-lineare Spielablauf macht die Programmierung des Spiels eben so komplex, dass kleinere logische Fehler übersehen wurden. Im ungünstigsten Fall wird dadurch die Lösung des Spiels unmöglich. Der neueste Patch (erhältlich bei www.infogrames.de) sollte diese allerdings beheben.

Alles in allem also ein innovativer Genre-Mix aus Adventure, Action und Rollenspiel, der ganz einfach fasziniert und einen bis zum Ende nicht loslässt. Mein Respekt an den bisher wohl unbekannten belgischen Entwickler Appeal! Der Nachfolger ist bereits in Arbeit - Ich hoffe nur, dass die Entwicklung nicht wieder 5 Jahre in Anspruch nimmt ...

Perfect Game
 
Wertung: 1
 
     Fantastische Welten,
     eine geniale Story,
     sowie eine enorme
     Spieltiefe. Mit
     anderen Worten:
     Ein Meisterwerk!
 
 

  • fantastische
    Atmosphäre
  • ausgezeichnete
    Grafik
  • enorme
    Spieltiefe
  • sehr hohe
    Gegner-KI
  • brillanter
    Soundtrack
  • hervorragende
    Synchronisation
 

  • enorm hohe
    Hardwarean-
    forderungen
  • viele Bugs
 

 
Screenshot 1 Small-Talk mit den
Einwohnern Adelphas ist
an der Tagesordnung

Screenshot 2 Wunderschöne
Wasserspiegelungen

Screenshot 3 Einer der 'Shamaz' in
seinem Tempel

Screenshot 4 Durch dieses Portal
gelangt Cutter in eine
andere Region

Screenshot 5 Eine Siedlung mit den
beiden Monden Adelphas
im Hintergrund

Screenshot 6 Hier sprengt Cutter eine
Kiste mit Dynamit

Screenshot 7 Der Eingang in den
Fae-Tempel

Screenshot 8 Cutter wird von einem
Shamaz geheilt

Screenshot 9 Dieses Lasttier gehört zur
Gattung der Twón-Hâ

Screenshot 10 Einer der Fühler

Screenshot 11 Die Schneeregion
Ranzaar

Screenshot 12 Alles so schön bunt hier:
Die Fandazma-Quelle

Screenshot 13 Hoch oben auf
dem Turm ...

Screenshot 14 Der Fae-Tempel