>>  Seite 1
                 >>  Seite 2
                 >>  Seite 3
                 >>  Seite 4
                 >>  Seite 5

Zur Startseite
Der 2XS Counter
Besucher seit dem
12. Dezember 1999

 
 
 
Adventure Genre - Quo Vadis?
verfasst von Basti Grünwald  [ www.gruen-wald.de ]
Seite 2 von 5

Die neuen Referenzen!

Richtig großen Erfolg schließlich feierte Lucasfilm mit Indiana Jones and the last Crusade. Dieses Adventure zum gleichnamigen Film war mit verbesserter Mausführung und einem bis dahin nie dagewesenen Einfallsreichtum an Locations und grafischer Umsetzung schnell die Referenz der Adventurespiele, die in Sachen Größe und Gameplay erst mit dem Nachfolger Indiana Jones 4 getoppt werden sollte. Ein Jahr später kam noch das Piraten-Adventure Monkey Island auf dem Markt, welches noch einmal mehr spieltechnisch verbessert wurde und einen spannenden und witzigen Plot (wieder von Ron Gilbert) lieferte. In kürzester Zeit wurde neben Indiana Jones and the last Crusade als Referenz für umfangreiche Spiele Monkey Island zum Kultspiel der neuen Grafikadventures.


Die richtige Karriere begann für LucasfilmGames mit Indiana Jones 3 (oben) und Monkey Island 1 (unten) und sollte mit den Nachfolgern fortgesetzt werden. Hier Screenshots der neu überarbeiteten VGA Versionen!


 

Der Kampf der Giganten

Natürlich schlief auch Sierra nicht. Mit neuem Elan und neuer, vereinfachter Menüführung per Maus kamen zahlreiche neue Adventures der verschiedenen Quest-Serien auf den Markt und schlossen an den Erfolg der Vorgänger nahtlos an. Desweiteren hatte Sierra die Tochterfirma Dynamex 1990 gegründet, welche als erste mit echten Schauspielern in einem Adventure agierte und mit den Adventures Heart of China und Rise of the Dragon auf sich aufmerksam machte. Die Grafik (teilweise Fotos) war damals der große Clou dieser Adventures, die auch auf deutsch erschienen und hierzulande gut verkauft wurden. Der Schwierigkeitsgrad jedoch war durch die noch einfachere Steuerung durch reines Klicken relativ weit gefallen, was auch einige Kritker dem sonst grafisch und soundtechnisch perfektem Spiel übel ankreideten. Dynamix brachte schliesslich noch das perfekt animierte Comic-Adventure Willy Beamish heraus, bevor sie sich vom Adventuregenre immer mehr verabschiedeten und wieder mehr unter dem Mantel von Sierra zusammenarbeiteten.

Lucasfilm schließlich zog nach und brachte in Zukunft alle weiteren Spiele in VGA und Soundblasterunterstüzung raus. 1992 war das Jahr der Adventures, in denen Lucasfilm, jetzt LucasArts, alles umkrempeln wollte. Mit Monkey Island 2 und Indiana Jones 4 schaffte LucasArts den Durchbruch und führte monatelang in den Spielecharts die ersten Plätze an. Das Adventuregenre hatte seinen Höhepunkt erreicht und war nun endgültig „Genre No.1“ auf dem Markt. Sierra und LucasArts verbesserten mit zahlreichen grafischen und soundtechnischen Rafinessen Ihre Spieleengines immer weiter. So brachte Sierra weiterhin neue Teile seiner -Quest Serien auf den Markt (King's Quest 6, Space Quest 5...) und LucasArts produzierte die Gagadventures D.O.T.T. (Day of the Tentacle, die Fortsetzung zu Maniac Mansion) sowie Sam'n Max.


Sierra verbesserte seine Gameengine ständig um mit der neu entstehenden Konkurrenz mitzuhalten. Hier z.B. Larry 5, welches ohne Verbenleiste nur durch Point’n Click gesteuert wurde

 
Heart of China und Rise of the Dragon waren die ersten Adventures von Dynamix, die mit perfekten Grafiken und super Sound nur so strotzen. Der Speicherumfang dieser Spiele (ca. 10 MB) war damals schon enorm.


Die Referenz-Adventures im Jahre 92: Der witzige Nachfolger Monkey Island 2 und das bombastische Adventure Indiana Jones 4 - beide sollten monatelang die Chartlisten anführen!


 
Blick in die Zukunft: Später sollte LucasArts noch einige Glanzleistungen prodzieren: Day of the Tentacle (links) und Sam’n Max (rechts)

 
Die paradiesische Zeit

Doch andere Firmen schliefen nicht! Ab 1992 wurde das Adventuregenre zunehemend interessant, da sich mittlerweile viele neue Unternehmen auf dem Markt befanden, die um die Gunst der grösser werdenden Adventuregemeinde boomte!

Der Joker Verlag, sonst bekannt durch die Zeitschriften PC und Amiga Joker, brachte sogar einen dicken Sonderband nur zu diesem Genre heraus, der heute noch in jede gepflegte Sammlung gehört...

Apropos Zeitschriften – lasst uns zusammen mit einigen Ausgaben der wichtigsten Printmags damals, die sich vornehmlich dem Adventuregenre widmeten (was man von den heutigen Printmagazinen leider nicht behaupten kann) gemeinsam die Zeit etwas Revue passieren:

Es tummelten sich zu der Zeit (1991-92) ja noch nicht allzuviele Computerzeitschriften auf dem Markt, die sich mit Computerspielen befassten. Neben der bereits existierenden Power Play, der ASM, den Joker-Magazinen gründete der Computec Verlag auch die Zeitschrift Play Time, die später von der PC Games abgelöst werden sollte.


Die Sonderausgabe des Joker-Verlags sowie das Frühwerk “PlayTime” vom Computec Verlag.


            

Das erfolgreichste Magazin dieser Zeit (PowerPlay) und der Exot (PC Joker).


 
Während die Adventureschmiede Cinemaware 1991 gerade eben Pleite gegangen war, versuchte sich Steve Meretzky (gründete eigene Firma „Legend Ent.“) mit einer Mischung aus Text- und Grafikadventure in der Reihe „Spellcasting“ zu etablieren und landete einige Erfolge – auch Timequest von Legend kam gut an.

Auch in Deutschland schlief man nicht. Die deutsche Firma Weltenschmiede aus Südbayern erstellte das Textadventure „Das Stundenglas“ und später die Text-Grafikadventure-Mischungen „Hexuma“ und „Die Kathedrale“, welches sogar als Roman erschien.

Microprose mischte die Szene mit der Herr der Ringe Umsetzung „Riders of Rohan“ auf während Electronic Arts versuchte, mit dem Rollenspiel „The Lord of the Rings“ die Tolkien-Anhänger mehr oder minder erfolgreich zu bedienen. UBI Soft brachte den zweiten Teil zum Scifi-Adventure „BAT“ raus und Coktel, die nachher von Sierra gekauft werden sollten, veröffentlichten Ihren ersten grossen Coup: „Gobliins“, welcher noch 2 weitere Teile und einen Genreableger (Woodruf) haben sollte. Sierra versuchte sich derzeit etwas mehr am Knobelspiel und versuchte mit der „Dr.Brain“ Reihe den Abenteuerspielern Kniffeleien und Knobeleien nahe zu bringen. Jedoch sollte dies eher wenig vom Erfolg gekrönt sein... die sog. „Knobelspiele“ werden sich sowieso erst mit Myst und The 7th Guest richtig durchsetzen.

Cinemaware’s letztes grosses Spiel “It came from the Desert” (oben) sowie die Spellcasting Reihe (1-3) von Legend Ent. (unten)

 

      
Das Text/Grafikadventure: “Die Kathedrale” von Software 2000/Weltenschmiede und Hexuma
 


Goblins, 3. Teil - von Coktel - jetzt zu Sierra gehörig


 

Adventures über Adventures...

Tomahawk/Coktel versucht's mit dem anzüglichen Adventure „Fascination“ und scheitert kläglich, trotz grosser Werbekampagne. Auch der kleine französische Anbieter „Lankhor“ versucht sein Glück mit „Maupiti Island“, einem Mystery-Adventure auf einer einsamen Insel – und packt gleich noch digitale Sprachausgabe oben drauf!

Da Sierra etwas die Puste ausgeht, macht der Anbieter, um nicht ganz zu verschwinden, etwas, was auch schon Lucasfilm mit Indiana Jones 3 und Monkey Island 1 vorher gemacht hat: Sie polieren die alten Teile von King's und Space Quest erneut mit VGA Grafiken und Maussteuerung auf und verkaufen die Teile erneut. Ausserdem erscheint der 2. Teil von Legend of the Robin Hood: „Conquest of the Longbow“. Roberta Williams bringt eine neue Serie im Agatha Christie Stil heraus: „Laura Bow“ – Eine Fortsetzung.

StarByte hingegen versucht's auf „Klassisch“ und bringt mit „Soul Crystal“ ein gross angekündigtes neues Textadventure auf dem Markt, welches sich jedoch wegen der Bilderflut durch Lucasfilm, Sierra, Dynamix und Co in dieser Zeit kaum behaupten kann.


 
Maupiti Island von Lankhor.



Laura Bow 1 und 2 von Roberta “King’s Quest” Williams
 

Starbyte’s Textadventure Soul Crystal -gleichzeitgeinesderletztenseinerArt


 
Seite 3: Mystery-Games werden "in" - HIER KLICKEN!