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12. Dezember 1999

 
 
 
Adventure Genre - Quo Vadis?
verfasst von Basti Grünwald  [ www.gruen-wald.de ]
Seite 4 von 5

Ära No. 2

Virgin begann alles. Mit 7th Guest wurde das Adventuregenre auf CD-ROM praktisch eingeleitet. Die neuartige VESA Grafik und flüssige Renderanimationen waren damals völlig neu. Völlig neu war auch die Tatsache, dass Schauspieler in Filmsequenzen mit Sprachausgabe zu sehen waren. Die Möglichkeiten, die in CD-ROMs steckten, waren schier unbegrenzt und unwerfend für die User. Broderbund legte unmittelbar mit Myst nach, welches sich, aus welchen Gründen auch immer, zu einem der erfolgreichsten Spiele entwickelte. Dabei sind diese beiden Games gar nicht mal direkte Adventures. Es ist das, was Sierra bereits 2 Jahre vorher mit der „Dr.Brain“-Reihe versucht hatte: Es sind Rätselspiele aus der Ich-Persepktive, ohne besondere Story, aber mit vielen mechanischen Rätseln und Denksportaufgaben. Für Adventurespieler eher beängstigend, zu sehen, wie sich das storylastige Genre schnell zum grafischen Knobelableger verwandeln kann. Zwar waren die Spiele durchaus auch unterhaltsam, jedoch waren es eben keine wirklichen Adventures mehr...

 

 


Microprose’ Erstlingswerk “Rex Nebular”


Kaum verabschiedet sich LucasArts von seinem Verben-System haucht die freche Firma “Adventure Soft” dem längst todgeglaubten S.C.U.M.M. System wieder neues Leben ein und bringt die erfolgreiche Simon the Sorcerer Reihe heraus.

Links: The 7th Guest war die erste wirklich grosse CD Produktion. Der späte Nachfolger The 11th
Hour konnte nicht mehr so überzeugen.
Rechts: Ohne Kommentar


 

Rettung in der Not ...

Doch all zu lange brauchten die Freunde des Genres nicht warten, bis sich neben den zahlreichen recht misslungenen Video-Klick-Spielchen auch die „Grossen“ wieder zurückmeldeten, um in Zukunft ebenfalls auf CD-ROM zu produzieren. Erst wurden verschiedene LucasArts und Sierra Spiele neu auf CD-ROM, mit meist aufgemotzer Grafik und/oder Soundausgabe herausgebracht, später dann wurden die Spiele schon speziell für den Gebrauch auf CD-ROM programmiert. Besonders die Option des interaktiven Spielfilms wurde beliebt: Anstatt der Spielfiguren wurden nun Schauspieler eindigitalisiert und in die Spielumgebung gesetzt. Wo The 7th Guest den Anfang macht, setzten sich interaktive Spielfilme wie „Ripper“ oder der Nachfolger von Virgin's Gruselklassiker „The 11th Hour“ fort. Auch Origin bemerkte, dass Filmesequenzen gut ankommen und drehte für den 3. Teil von Wing Commander einige Szenen mit herausragenden Schauspielern. Gelegentlich wurden auch wirkliche „Grössen“ verpflichtet, wie Dennis Hopper in dem Cyberpunk Thriller „Hell“ von Take2. Auch Phillips versuchte sich in dem neuen Genre und brachte für MAC, PC und CD-I den interaktiven Spielfilm „Burn Cycle“ auf dem Markt, während Sierra bereits erste interaktive Spielfilme aus ihren neuen Studios ankündigte.
 

Der Konservative ...

LucasArts blieb seinen Grafikern treu und verzichtete, trotz Filmbranche im Background, auf zusätzliche Schauspieler im Film. Statt dessen produzierte man die Adventures Full Throttle und The Dig, beide sogar noch in normalem VGA und nicht wie mittlerweile Standard, in SVGA, bevor man sich vom Adventurebereich trennte und mehr Richtung Action abwanderte. Erst viel später wird LucasArts wieder einige Adventures veröffentlichen, ohne aber jemals wieder den „unerreichbaren Status“ von einst Maniac Mansion und später Monkey Island oder Indiana Jones zu erhalten.

 


Der Cyperpunk Thriller Hell (oben) und Burn Cycle (unten)

 


LucasArts’ Adventures vor der grossen Flaute: Full Throttle (Vollgas, oben) sowie das SciFi Adventure The Dig (unten) - beide präsentierten sich noch - eher unüblich - in VGA Grafik. Danach verabschiedete sich ein Grossteil der LucasArts Crew aus dem Unternehmen.


 
Der Neue...

Sierra ging immer schon mit der Zeit. „Die Leute möchten Filmsequenzen? - Dann kriegen sie Filmsequenzen!“. Somit produzierte Sierra einen Grossteil seiner Adventures mit Schauspieler und einer neuen, Windows-fähigen Gameengine. Somit wurde Gabriel Knight 2 und Phantasmagoria zu den Vorzeige Horror-Adventures von 1995, denn im Gegensatz zu den meisten anderen „Interaktiven Spielfilmen“, hat Sierra es geschafft die Schauspieler perfekt in die Szene zu integrieren, so dass das alte „Adventure-Flair“ weiterhin bestehen bleibt und nicht durch ein reines Anklicken von Entscheidungsmöglichkeiten zerstört wird. Coktel half Sierra mit der Spielfilm-Fortsetzung zu Lost in Time, „Lost in Town“ (Urban Runner) nach! Da immer noch die Renderadventures wie einst Myst oder The 7th Guest „in“ waren, produzierte Sierra auch einige Spiele in dieser Richtung, wie z.B. das Game „Lighthouse“ oder „Rama“ und der Mystery-1st -Person-Thriller „Shivers“. Einige Adventures wiederum wurden natürlich weiterhin mit animierten Charakteren gestaltet. So zum Beispiel die ersten reinen CD-ROM Games King’s Quest 7, Torin’s Passage von Al Lowe, Police Quest 4 oder Quest for Glory 5. Hauptsächlich waren dies Spiele, bei denen man sich Schauspieler als Charakter des Spielers nicht vorstellen konnte, weil sich die “Pixelfiguren” bereits seit Beginn der Serien in die Herzen der Spieler eingenistet haben - hier wären Schauspieler wohl einfach unpassend gewesen. Eine Ausnahme bildet hier nur Gabriel Knight 2, der, obwohl der erste Teil noch rein animiert war, im 2. Teil Schauspieler und im späteren 3. Teil auf 3D Charaktere setzen sollte.





Die ersten großen Filmproduktionen von Sierra: Das minder erfolgreiche Urban Runner und das erfolgreichste aller Sierra Spiele: Phantasmagoria 1 und Teil 2.





Ansonsten setzte Sierra auf die Myst-Render-Welle auf und brachte einige Renderadventures wie Shivers, Lighthouse oder Harvest of Souls (Shivers 2) und Rendevous im Weltraum (alle ganz oben rechts) heraus. Einige Adventurereihen blieben “klassisch” und wurden nur technisch aufgemöbelt - z.B.King’s Quest 7, Larry 7, Police Quest 4 oder Quest for Glory 5 und Torin’s Passage


 

 
Aus alt mach neu: Gabriel Knight 1 mit “Pixelgrafik”, der erfolgreiche 2. Teil mit Schauspielern und der 3. Teil in 3D.


 

 
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