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12. Dezember 1999

 
 
 
Adventure Genre - Quo Vadis?
verfasst von Basti Grünwald  [ www.gruen-wald.de ]
Seite 3 von 5

Mystery-Games werden „in“

U.S. Gold macht es Lankhor gleich und veröffentlicht „Cruise for a Corpse“ (Vorgänger war Operation Stealth) – ein gelungenes Mystery-Game auf einem Kreuzfahrtschiff mit bis dato ungewöhnlich flüssigen Filmsequenzen! Ähnliches Richtung „Räuber & Gendarm“ Spiel versuchte eins „Krysalis“ mit „Hill Street Blues“ oder Brotherbund mit „Murder Club“. Auch Murders in Venice von Infogrames und „Murder!“ von U.S. Gold sind solche Vertreter. Ein Spiel, welches bereits frühzeitig - nebst Dynamix' Heart of China - mit Schauspielern agierte, war Access' Tex Murphy Reihe. Teil 1 hieß (nein, nicht etwa Under a killing Moon, sondern) Mean Streets, Teil 2 folgte mit dem kaum erfolgreichen Martian Memorandum. Dieses war übrigens wie fast alle Adventures zu der Zeit 3rd Person-Perspektivisch. ICOM Simulation lieferte bereits früher das Krimispiel „Déjà Vu“ (Teil 1 und 2) und Infogrames bediente sich mit „Murders in Space“. Nach Sierra's Fantasy- und Lucasfilm's Gag-Feldzug wird ein neues Adventuregenre geboren!

 

U.S. Gold’s “Cruise for a Corpse” setzte als eines der ersten Spiele auch auf filmartige Vollbild-Sequenzen...

 
 
Die ersten Spiele mit Detektiv Tex Murphy: Mean Streets und Martian Memorandum


 

Neue Genres, neues Glück...

Mit „Star Trek - 25th Anniversary“ wurden die Spieler seit Space Quest nun endlich mal wieder mit einem richtigen SciFi-Adventure bedient. Infoplay's Adventure wurde schnell zum grossen Hit im Frühjahr 92. Desweiteren versuchte Sierra einen Neustart einer Serie mit „Eco Quest“. Mehr als einen Ableger jedoch hat dieses lehrreiche Umweltadventure - trotz für damalige Verhältnisse hervorragender technischer Ausführung - nicht geschafft. Auch Psygonsis schlief nicht und produzierte das eher unbekannte Gruseladventure „Obitus“.

Nachdem die filmartigen Sequenzen von Cruise for a Corpse so gut ankamen, generierte Infogrames ein ähnliches Spiel mit guter Grafik aber mehr fantasylastiger Story: Eternam. Sierra kam nach Gold Rush mal wieder mit einem Westernadventure daher. „Freddy Pharkas“ – Spieldesigner war Al Lowe. Ein weiteres Umweltadventure wurde mit „The Lost Secret of The Rainforest“ – ebenfalls von Sierra produziert. Ein neues Genre, nämlich eine Art Splatterhorroradventure mit H.R. Giger Bildern versuchte der junge Anbieter Cyberdreams mit dem gelungenen „Dark Seed 1“. Nachdem von Lucasfilm nun auch schon längere Zeit nichts kam, nahm man sich dem Verb-Klick-System an und produzierte das Adventure „Lost Files of Sherlock Holmes“ auf knapp 10 Disketten.



Sierra’s neue Reihe EcoQuest und Lost Files of Sherlock Holmes hatten beide gute Grafik und jeweils einen Nachfolger

Das grafisch aufwendige Eternam vom Infograms sowie Star Trek von Interplay.
 
Grusel vom feinsten in Cyberdreams’ “Dark Seed” (Teil 1, links) und Gags in Al Lowe’s Freddy Pharkas (unten)!


 
Neue Printmags braucht das Land!

Der grosse Ansturm auf PC Spiele lies die Magazin-Branche aufhorchen. Der Computec Verlag produzierte ab sofort die PC Games (hier als Bild die erste Ausgabe im September 92) – inkl. Diskette (später dann auch noch PC Action). Später sollte sich der Verlag von dem Format „Play Time“ verabschieden. Auch verabschieden musste man sich von der Zeitschrift „PC Review“, die trotz guten Berichten sich leider nur einige Jahre durchsetzen konnte. Etwas später kamen die Mags PC Spiel (Tronic Verlag) und PC Power auf dem Markt, die sich wie PC Review eingehender mit dem Thema Adventure beschäftigen sollten. PC Power sollte sogar eines der ersten Magazine werden, welches jeden Monat ein Vollversions-Spiel auf CD-ROM mit auf die Zeitschrift packte. Leider hat es weder PC Power noch PC Spiel in unsere heutige Zeit geschafft. Statt dessen geschafft hat es dafür die PC Player, die sich dank guter Redakteuere aus verschiedenen anderen Spielzeitschriften (hauptsächlich Power Play), die sich hier zusammenfanden trotz hohem Preis einen guten Ruf erarbeiten konnte. Mittlerweile ist kaum einer der alten Redakteure mehr bei der PC Player tätig, was man wohl auch von allen anderen Zeitschiften behaupten muss (mit wenigen Ausnahmen).Während die einen starben konnte sich viel später die Zeitschrift Gamestar vom IDG Entertainment Verlag zu einem Magazin mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis emporhechten. Leider beschäftigt sich kaum eines dieser neueren Magazine mehr so eingehend mit Adventures wie einige der „alten Schinken“.

 

 



GameStar und PC Player konnten sich auf dem heiss umkämpften Markt etablieren.


 

 

Die Spielemagazine kommen und gehen: Erst verschwindet PlayTime, danach erscheinen, nur für kurze oder längere Zeit die Zeitschriften Pcreview (hier erste Ausgabe), PC Power und PC Spiel aus dem Tronic Verlag. Keines dieser Formate hat es in die heutige Zeit geschafft, obwohl sie Adventurespielern gegenüber sehr aufgeschlossene Printmagazine waren.


 

Es geht weiter ...

Nochmal zurück zur Vergangenheit!

Ron Gilbert löste sich von Lucasfilm und produzierte zuerst Edutainment Spiele, danach Echtzeitstrategiespiele. Virgin veröffentlichte von Revolution, die später Baphomet's Fluch designen sollten, das Spiel „Lure of the Temptress“ mit guter Grafik aber etwas wenig Sound. Auch von Virgin kam der Krimi „KGB“ und die erfolgreiche Fantasyreihe „Legend of Kyrandia“, die die Zeit bis zu den CD-ROM Games überdauern konnte. Ocean versuchte es mit dem Adventuregenre hingegen erst ziemlich spät und eher kläglich: Hook war die Umsetzung des gleichnahmigen Films von Stephen Spielberg – war aber nur mässig erfolgreich. Accolade kam mit der Les Manley Reihe und Infocom meldete sich doch glatt mit dem 2. Teil von „Leather Goddesses of Phobos 2“ zurück (zusammen mit Activision). Eher unbedeutend waren die grafischen Leckerbissen von Software 2000: „Holiday Maker“, „Stadt der Löwen“ oder „Jonathan“ waren zwar grafisch top, inhaltlich aber ein Flop.

Der Markt war für's Erste gesättigt und man wusste, dass es so schnell keine neuen Leckerbissen mehr geben würde. Nur LucasArts lieferte mit dem bereits erwähnten Day of the Tentacle und Sam and Max nochmal die Perfektion, was man auf ca 10 Disketten noch packen kann. Sierra machte ebenfalls grosse Fortschritte mit Space Quest V und King's Quest VI. Von Infogrames kam '93 noch ein bedeutendes Adventurespiel mit Stephen King ähnlicher Story auf den Markt, welches nachher auch noch in eine CD-ROM Version verwandelt wurde: „Shadow of the Comet“. Psygnosis landete mit Discworld einen Riesen-Erfolg, ebenso wie Infogrames mit seiner Alone in the Dark-Reihe und Microprose versuchte erstmals erfolgreich sein Glück mit dem SciFi Game „Rex Nebular“. Aber irgendwie ahnte man schon, dass es Zeit für die neuen Adventuregenres wurde, die nur auf CD verwirklicht werden konnten.


 
Lure of the Temptress (oben) konnte mit einem Gameplay aufwarten, welches gerade durch das Eigenleben der Charaktere fesseln konnte. KGB (links) hingegen war spannend, aber eher linear.
 

 
Westwood’s Legend of Kyrandia war ungemein erfolgreich (oben). Links: Les Manley


Bereits der 1. Teil von Alone in the Dark (oben) war technisch raffiniert und wurde schnell zum Kultspiel. Mehrere Teile sollten noch folgen... Darunter: Discworld Teil 1 und 2

 

 
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